Lykershausen gehörte vermutlich um 991 n. Chr. zur Pfarrei Kamp, ganz sicher ist, dass die Gemeinde im Jahre 1110 zur Mutterkirche in Boppard gehörte und im Jahre 1681 von nur 8 Familien bewohnt wurde. Die Häuser Güllering, Jost und Alois Schneider sollen früher Klostereigentum gewesen sein.
Die Einwohnerzahl schwankte im Jahre 1837 schon um 155 Einwohner. Die religiöse Beziehung wurde nach Kamp gerichtet. Für Pfarrer, wie für die Bevölkerung mag es oftmals, bei ungünstiger Witterung ein großes Opfer gewesen sein den beschwerlichen Kirchenweg von Lykershausen nach Kamp oder umgekehrt zurückzulegen. So kam es, dass am Ende des vorigen Jahrhunderts die Lykershausener sonntags in dem nur eine halbe Stunde entfernten Dahlheim die heilige Messe besuchten, einige gingen auch zuweilen nach Bornhofen und nur ganz wenige kamen zur Mutterkirche nach Kamp.
Lykershausen verfügte zwar über ein eigenes Kapellchen, das der hl.Barbara und dem hl. Johannes dem Täufer geweiht war. (Leider lässt sich über die Entstehung nichts mehr ermitteln.) Darin wurde jedoch nur an einigen Wochentagen Gottesdienst gehalten oder wenn ein Verstorbener auf dem um das Kapellchen liegenden Friedhof zur ewigen Ruhe bestattet oder ein Kind getauft wurde Nachdem im Jahre 1809 die Gebäude des Kamper Nonnenklosters an Privatleute verkauft wurde, erhielt die Gemeinde Lykershausen für ihre Kapelle auf einen Antrag bei der Herzog-NassauischenHofkammer hin das Glöckchen des Klosters.
Da die Gemeinde Lykershausen nicht die nötigen Mittel besaß oder Geldausgeben scheute, geriet die Kapelle in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in einen dem Einsturz nahekommenden Zustand; das Kapellchen musste dann in den achtziger Jahren geschlossen werden Man. musste sich zu einem Neubau entschließen Doch der Kemper Pfarrer zögerte und eine Reihe von Gemeindemitgliedern war gegen einen Neubau, wegen der damit verbundenen finanziellen Belastungen.
Anfang Juni 1885 wurde der Grundstein zu der heutigen Kirche gelegt. Der Friedhof wurde an den Rand des Dorfes verlegt‚und über dem alten Friedhof konnte die geräumige Kirche errichtet werden. Die Steine dafür wurden in Lykershausen hergestellt. Handwerker aus Dahlheim, Filsen und Boppard waren am Bau tätig. Die Glocken wurden aus der alten Kapelle übernommen, ebenso die Baruckfiguren der beiden Kirchenpatrone von Lykershausen, der hl. Barbara und des hl. Jonhannes des Täufers. Der heutige Altaraufsatz (aus dem Jahre 1775) ist ein Geschenk der Deutschordenskirche zu Frankfurt am Main und wurde von Jakob Jost nach Lykershausen geschafft. Am 4. Dezember 1886 wurde das neue Gotteshaus durch Pfarrer Endres von Kamp eingewiehen und seiner Bestimmung übergeben. 1887 bekam die Kirche einen neu beschafften Kreuzweg.
[Auszug aus der Festschrift zum 100 jährigen Bestehen der Kirche]
Im Jahre 2006 wurde der Glockenturm umfangreich verstärkt. Die beiden Glocken werden seitdem elektrisch betätigt. Auch die Bevölkerung und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr beteiligten sich rege mit Spenden.
Dank hoher Eigenleistung der Bürgerinnen und Bürger aus Lykershausen konnte die Kirche im Jahr 2008 innen renoviert werden und erscheint nun in neuem Glanz.